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Wie motiviere ich mich zum Laufen? - Teil 1 - Das Motiv

Motivation ist in aller Munde, aber was steckt eigentlich dahinter? Was bedeutet dieses Wort? Wie findest du dein Motiv? Und welche Motive für die Bewegung könnte es für dich geben?

 

Die Antworten erhältst du jetzt hier im 1. Teil der Beitragsreihe zum Thema Motivation. Weitere werden folgen...sei gespannt.

 

Mit Motivation habe ich mich relativ spät beschäftigt. Nie machte ich mir Gedanken darüber, nie fragte ich mich selbst, warum ich dieses oder jenes tue, warum ich Sport treibe, Laufen gehe …

 

Erst während meiner Ausbildung zum Lauftherapeuten wurde ich damit konfrontiert. Seltsam eigentlich, sollten nicht auch schon Jugendliche wissen, warum Sie Dieses oder Jenes tun? In der Schule jedenfalls wurde ich dazu nicht befragt.

 

Jetzt als Bewegungsmentor und Lauftherapeut versuche ich aber, das Thema sehr ernst zu nehmen.

 

Warum?

 

Ich denke, dass es mitentscheidend für das Leben und den Lebensstil jedes Menschen ist, seine Motivationsgründe z.B. für ein gesünderes Leben zu kennen oder überhaupt erstmal Motivation für Bewegung aufzubauen. Erst wenn er diese Gründe herausgefunden hat, kann er auch langfristig an seinen Wünschen, Zielen und Visionen arbeiten. Und dabei stellt der Mensch dann auch fest, ob seine individuellen Beweggründe überhaupt für die regelmäßige Bewegung ausreichend sind.

 

Was bedeutet Motivation?

 

In diesem Wort steckt das Wort movere drin, was so viel bedeutet wie bewegen und antreiben. Und aus dem Wort lässt sich das "Motiv" als eigenes Wort herausarbeiten. Das Motiv ist anders übersetzt ein Beweggrund, etwas, wofür man sich wortwörtlich bewegen muss, wofür man handeln muss, wofür man sogar innerlich brennen sollte. Denn wenn sich auch im Körper und im Herzen etwas „bewegt“, dann ist man voll bei der Sache, dann lodert das Feuer, dann steigt das Interesse für eine Sache und die Sehnsucht endlich anzufangen und loszulegen. Motivation als Ganzes beschreibt dabei die Gesamtheit aller Beweggründe, die zu einer Handlung führen inklusive der Umsetzungsplanung. Und diese Beweggründe für eine Sache sind oft unendlich groß.

 

Warum ist die Auseinandersetzung mit Motiven überhaupt so wichtig?

 

Nun, das natürlichste und ursprünglichste Motiv, sich zu bewegen, ist in unserer „zivilisierten“ Welt weggefallen. Denn das Leben als Jäger und Sammler ist vorbei. Wir „jagen“ nur noch durch den Supermarkt, „bewegen“ uns vom Sofa zum Kühlschrank und transportieren die Nahrungsmittel sowie unseren Körper sehr oft nur mit dem Auto hin und her.

 

Das Motiv, Nahrung zu beschaffen, hat mit Bewegung heute nicht mehr viel zu tun. Daher bleibt uns nichts anderes übrig, uns neue Beweggründe zu überlegen. Denn unserem Körper, unserem Stoffwechsel, unserem Gehirn, unserer Muskulatur usw. ist es völlig egal, warum wir uns bewegen. Wichtig ist, dass wir es tun! Unser Körper und damit unser BEWEGUNGSAPPARAT ist zum Bewegen gemacht und benötigt Bewegung dringend.

 

Was bedeutet Motivation im Sinne der Bewegung und des moderaten Lauftrainings?

 

Ganz klar stellt sich die Frage und diese stelle ich auch angehenden wie passionierten Läufern, was sie dazu bewegt, regelmäßig ausdauernd Laufen zu gehen oder warum Sie mit dem Laufen anfangen wollen. Die Antwort auf diese Frage ist oft der zentrale Anker bei vielen Menschen, wenn es um das Warum geht.

 

Ich selbst brauchte mich lange Zeit nicht fragen, was mich zur Bewegung motiviert. Ich habe mich einfach bewegt, weil ich es gewohnt war. Bewegung gehörte zu unserem Familienalltag dazu z.B. Fahrrad fahren, wandern, Leichtathletik. Später als Jugendlicher bin ich dann aus Freude allein los gedüst z.B. zur Ausbildung einmal quer durch Dresden, 20km hin, 20km zurück. Obwohl ich immer eine Monatskarte für den ÖPNV hatte, nutzte ich trotzdem das Fahrrad, bei fast jedem Wetter und das jahrelang.

 

Wenn ich mich nicht bewegte, spürte ich das und dann bewegte ich mich. Das war natürlich ein Grund, der mir so lange Zeit nicht klar war. Es war das körperliche Bedürfnis nach Bewegung zur Gesunderhaltung, das Bedürfnis draußen sein zu können und dabei nicht eingesperrt oder eingequetscht in der überfüllten Straßenbahn die Zeit zu verbringen. Ja, es war auch ein Stück persönliche Freiheit. Heute weiß ich das und kann diese Erfahrungen gezielt nutzen.

 

Das Bewegung aber zur Gewohnheit wird, kostet Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen, braucht einen Umsetzungsplan und natürlich die richtigen Beweggründe.

 

Wie findest du heraus, warum du dich z.B. bewegen willst?

 

Ich empfehle dir, dass du dir zum Herausfinden deiner persönlichen Motive fürs Laufen/Bewegen anfangs mindestens 30 Minuten Zeit nimmst. Nimm dir also einen Stift, ein Blatt A4 Papier und schreibe am oberen Rand des Blattes z.B. folgende Frage auf:

 

  • Warum will ich laufen?
  • Warum will ich mich bewegen?
  • Warum will ich abnehmen?

 

Und nun darfst du alles aufschreiben, was dir dazu einfällt. Aber schreibe nur das, was dir 100% wichtig erscheint! Und schreibe weiter, auch Tage und Wochen später. Die wirklich eigene Motivation herauszufinden, dauert oft eine Weile. Es kann ein langer, aber erkenntnisreicher Prozess werden. Das ist auch gut so, denn das schafft einen dauerhaften Mehrwert.

 

Wenn du z.B. die Antwort gibst, dass dein/e Partner/in gesagt hat, dass du dich mehr bewegen musst, bin ich mir unsicher, ob das DEIN Beweggrund fürs Laufen ist. Eventuell willst du es dann für Ihn machen und für die Harmonie in der Partnerschaft, aber willst du dann tatsächlich für dich selbst laufen?

 

Natürlich kann auch das ein Motiv sein. Dann kommt dieses vor allem von außen (extrinsische Motivation). Möglich und sinnvoll beim Bewegungsstart wäre die Motivation von außen auf jeden Fall.  Das ist sogar oft nötig, um sich anfangs an die regelmäßige Bewegung heranzutasten und später hin zu einer inneren Motivation zu kommen.

 

Motive, die aus dir selbst kommen (intrinsische Motivation) z.B. ich will mich mehr bewegen, damit ich im Frühling zügiger die Treppen zu meiner Wohnung hochkomme, ohne völlig aus der Puste zu sein, wären aus meiner Sicht auch sehr sinnvoll. Der Beweggrund „nicht mehr aus der Puste zu kommen“ kann dabei gleich für eine erste Zielformulierung genutzt werden. Das ist dann das Thema eines weiteren Beitrags.

 

Also schreib was das Zeug hält und schau genau, ob es wirklich deine Gründe sind. Du darfst dabei 100% ehrlich zu dir sein. Nur das bringt dich weiter. Fang einfach an, nimm dir wirklich Zeit dafür und lass das Gedachte und Aufgeschriebene in dir „arbeiten“. Und bewahre das Papier sichtbar auf, sodass du es immer zur Hand hast und ergänzen kannst

 

Gern können wir auch gemeinsam auf deine Motivsuche gehen.

 

Was kann dich nun zum regelmäßigen Laufen/Bewegen motivieren?

 

Es gibt hunderte Motive für die Bewegung. Nun folgen kurz zusammengefasst einige meiner ganz persönlichen Beweggründe – genauer gesagt sieben!

 

1. Beweggrund: Laufen = HerzPOWER

 

Dass das moderate Laufen gut für das Herz ist, scheint bekannt. Aber was bedeutet nun Herzpower ganz konkret.

 

  • Dein Herz ist ein Muskel. Durch Anstrengung wird die Pumpleistung erhöht, das trainiert, kräftigt und vergrößert dein Herz. Mehr Blut kann transportiert werden und damit auch mehr superwichtiger Sauerstoff. Dadurch wird die Effizienz des Herzens erhöht.
  • Es bilden sich durch das Training neue Blutgefäße, was die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff verbessert.
  • Die Gefäße werden vor Arteriosklerose (Verkalkung) geschützt.
  • Ein positiver Effekt auf die Blutfette wird erreicht.
  • Auch Herzrhythmusstörungen kann vorgebeugt werden.
  • Und zu guter Letzt werden Faktoren wie Stress und Übergewicht, die auch zur Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen beitragen, tendenziell abgebaut.

 

2. Motiv: Laufen = MuskelKRAFT

 

Bewegung tut gut und baut Muskeln auf.

 

Warum?

 

Muskeln sind zum Bewegen und Benutzen da. Werden sie nicht bewegt, startet der Schrumpfungsvorgang. Ich persönlich sehe es dabei als Vorteil an, dass wir uns auch noch mit unseren Muskeln bewegen können und dabei vor allem beweglich, flexibel und alltagstauglich bleiben. Denn Muskeln müssen auch getragen werden. Muskeln wegen des Aussehens zu trainieren, sehe ich aus gesundheitlicher Sicht als unwichtig an.

 

Wenn wir mal stürzen, sollten uns dabei unsere eigenen Muskeln nicht erdrücken 🙂🤔. Muskeln dienen in erster Linie unserer Gesundheit und unserer Stabilität. Das dürfen wir im Blick behalten. Daher empfehle ich im Allgemeinen beim gesunden Menschen, wenn überhaupt, stets ein in die Bewegung integriertes Muskeltraining, anstatt ein auf spezielle Muskeln ausgerichtetes isoliertes Training.

 

Das Tolle an der Muskulatur ist, dass diese eine Menge Energie benötigt, im Vergleich zum Bespiel zum Fettgewebe.

 

Und zum Schluss. Jeder entspannte, gaanz langsame Lauf trainiert deinen gesamten Körper, das heißt, auch Laufen trainiert deine Muskulatur. Das sollten wir bei all dem MUSKELHYPE nicht vergessen.

 

3. Motiv: Laufen = GelenkERHALT

 

Noch immer hält sich der Mythos, Laufen wäre schlecht für die Gelenke. Kennst du diese Aussage auch? Das wäre natürlich kein Motiv für die laufende Bewegung. Ich drehe das Ganze mal rum. KEINE Bewegung ist schlecht für die Gelenke!

 

Warum?

 

Gelenke sind die Verbindungen zwischen 2 oder mehr Knochen. Dazu gehört auch der Gelenkspalt plus Gelenkschmiere (Synovia). Zusammengefasst: Knorpel. Entscheidend ist dabei, dass der Knorpel nicht durch den Blutkreislauf etc. mit Nährstoffen/Gelenkflüssigkeit versorgt wird.

 

Wie dann?

 

Der Knorpel wird bei Belastung z.B. bei der Landung des Beines wie ein Schwamm ausgepresst. Bei der Entlastung und dem damit verbundenen "Pumpmechanismus" nimmt der Knorpel alle notwendigen Stoffe wieder auf. Der Knorpel muss also grundsätzlich be- und entlastet werden, sonst "verhungert" er.

 

Die Konsequenz: Laufen/Bewegung ist nicht schlecht für die Gelenke, sondern notwendig. In diesem Sinne, alles in Maßen, achtsam und moderat.

 

4. Motiv: Laufen = RentnerSTÄRKE und OpiSCHWUNG

 

Hast du dir schon mal vorgestellt, wie du als Opi/Omi leben möchtest?

 

Ich tue das öfters und aus diesen Gedanken heraus ergeben sich für mich einige der stärksten Motivationsgründe mich regelmäßig zu bewegen. Ich möchte mit meinen Enkeln toben, Fangen spielen, rennen, springen, schwimmen, radeln, wandern, Sandburgen in der Hocke bauen, auf dem Boden schmerzfrei Brettspiele spielen usw.

 

Ich möchte als älterer Mensch auch noch mit dem Fahrrad fahren, Berge besteigen, moderat joggen, mir beim Umknicken nicht das Sprunggelenk brechen, Stürze gut abfangen können, medikamentenfrei leben, Dinge ohne Probleme vom Fußboden aufheben können, auf den Rollator verzichten, Alterserkrankungen vermeiden oder hinausschieben und vieles mehr....

 

Und dafür bewege ich mich jetzt, als junger Typ. Denn wenn ich alt bin, ist es zu spät, damit anzufangen 🙂💪

 

5. Motiv: Laufen = WaldENERGIE

 

Laufen ist gesund, aber Laufen im Wald noch viel mehr!

 

Warum?

 

Das hat viele Gründe, zwei kurz herausgepickt.

 

1. Im Wald besteht ein Schonklima, welches sehr gut für unsere Atmungsorgane ist. Besonders Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen können im Wald für die beteiligten Organe für Entspannung sorgen. Darüber hinaus hilft die frische Waldluft besonders im Inneren des Waldes jedem auch gesunden Waldbesucher.

 

2. Nach japanischen Forschungen zufolge wirken Waldbesuche im Allgemeinen förderlich auf das Immunsystem - Stichwort WALDBADEN

 

Wenn du dazu mehr wissen willst, unter folgendem Link findest du einen umfassenden Artikel zu Thema.

 

https://www.laufschule-frohnatur.de/dein-bewegungsmentor/presse-filme/

 

6. Motiv: Laufen = LungenKRAFT

 

Regelmäßige ausdauernde Bewegung stärkt deine Lunge

 

Was heißt das aber konkret?

 

Die maximale Sauerstoffmenge, die unser Körper verwerten kann, steigt an. Dein Vorteil: Das Risiko an chronischen Krankheiten zu erkranken, nimmt ab. Weiterhin steigt deine Leistungsfähigkeit und der Sauerstoffaustausch wird effektiver. Das merkst du spätestens, wenn du beim Bergaufwandern oder Treppensteigen nicht mehr so schnell die "Puste" verlierst.

 

7. Motiv: Laufen = SchlafBALSAM

 

Nach einer Gemeinschaftsstudie der Oregon State University und der Bellarmine University in den USA 2016 verbesserte sich die Schlafqualität um 65 % bei der Gruppe, welche 150 Minuten pro Woche sportlich aktiv war, im Vergleich zur Kontrollgruppe mit keiner sportlichen Aktivität. Besonders die Tiefschlafphasen bekamen eine höhere Qualität.

 

Wichtig:

 

Art, Intensität und Uhrzeit des Sports haben große Einfluss auf die Schlafqualität und das Einschlafen.

 

Wenn du 22.00 Uhr ins Bett gehst, aber von 20.00 bis 21.00 Uhr ein intensives Kickboxtraining bei lauter Musik absolvierst, dich also geistig und körperlich sehr anstrengt, ist das eher kontraproduktiv. Moderates Ausdauertraining z.B. langsames Laufen ist da angebrachter.

 

Motivation ist also ein sehr umfangreiches und wichtiges Thema.

 

In diesem Sinne, auf geht`s! Starte jetzt gern mit der Suche nach deinen Motiven.

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