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Welche Bewegungsart ist gesund?

 

Welche Bewegungsart ist gesund? Welcher „Sport“ ist für die Gesundheit wirklich sinnvoll?

 

Diese Frage stelle ich mir selbst seit vielen Jahren. Und ich suche schon lange nach den Antworten. Vielleicht geht es dir ähnlich und du suchst nach der optimalen Bewegungsform für dich, um fit und gesund zu bleiben, aber deinen Körper dauerhaft nicht zu stark zu belasten. Bei all meinen gesundheitsrelevanten Überlegungen stelle ich mir dann stets folgende Eingangsfrage.

 

Wie haben sich unsere Vorfahren, also die Menschen der „Naturvölker“ bewegt?

 

Zur Beantwortung dieser Frage genügt ein Blick zu den noch vorhandenen Naturvölkern z.B. den Yanomami oder den Pygmäen.

 

Die Pygmäen lieben dabei den Wald genauso wie ihren eigenen Körper. Schon diese Aussage des Stamms Mbendjele offenbart die Gegensätze zu unserer „zivilisierten“ technisierten Arbeitswelt.

 

Die Menschen leben in und mit der Natur und passen sich dieser an. Und sie schätzen ihren Körper, den dieser ist ihr „Werkzeug“ und dabei überlebensnotwendig z.B. für die Jagd. Die Liebe zur Natur, wie zum eigenen Körper ist dabei wesentlich im Alltag eines Pygmäen. Pygmäen sind traditionelle Wanderjäger. Dabei folgen sie in kleinen Gruppen den Spuren der Tiere und sammeln die „Schätze“ des Waldes ein z.B. Waldhonig aus den Baumkronen, Beeren und Heilpflanzen.

 

Auch die Yanomami jagen, sammeln und fischen, legen aber z.B. auch kleine „Gärten“ an. Und natürlich werden die Produkte auch verarbeitet z.B. zu Medizin. Zudem bleibt den Naturvölkern viel Zeit für den sozialen Austausch, Rituale und Feste.

 

Entscheidend ist dabei, dass die Ureinwohner nicht ewig auf Stühlen oder dem Sofa sitzen, typischerweise gibt es diese „Bequemlichkeiten“ gar nicht. Auch sind die Menschen sehr viel in Bewegung und in Körperpositionen, die viele von uns nicht mehr beherrschen z.B. die tiefe Hocke oder dem „Schneidersitz“. Auch klettern und damit hängen, hangeln, halten und ziehen gehören zum Alltag der Menschen und natürlich auch das Transportieren von Baumaterial, Wildtieren usw.

 

Der Körper wird also tatsächlich für das genutzt, was er leisten kann. Es herrscht ein großer Bewegungsreichtum und damit bleibt der Körper beweglich und stabil.

 

Was können wir also tun? Wie holen wir Bewegung in unser Leben?

 

Für uns besteht mit diesem Wissen die Chance, Bewegung nicht isoliert zu sehen. Wir müssen nicht 8 Stunden starr und rechtwinklig auf dem gepolsterten, höhenverstellbaren, ergonomischen Stuhl sitzen, um danach 1h Sport zu treiben.  

 

Wir können auch in einen HomeOffice- oder Büroalltag Bewegung bringen. Entscheidend ist es aus meiner Sicht aus jedem Tag einen Bewegungstag zu machen. Das beginnt mit dem „Morgensport“, führt weiter über den bewegungsfreudigen Arbeitsweg hin zu einem Büroalltag mit Bewegungspausen, zügigen Spaziergängen in der Pause und bewegten Sitzpositionen und endet bei diversen bewegenden Aktivitäten nach dem Arbeitstag. Und zum Abschluss darf man sich durchaus mal beim Lesen oder Nachrichten schauen auf dem Boden im „Schneidersitz“ niederlassen.

 

Ich z.B. nutze mein Sofa fast nur für Gäste. Und wenn ich darauf sitze, dann in wechselnden Positionen. Ich selbst arbeite viel auf dem Fußboden, dabei wandert der Laptop mit und ich habe automatisch mehr Bewegung geschaffen. Gewöhnlich nutzen Naturvölker auch keine gepolsterten Absatzschuhe, welche ihre komplette Körperausrichtung verändern würden. Auch im Büro ist es mit Rücksicht auf die Kollegen möglich, mal die Schuhe auszuziehen und direkten Kontakt mit dem Boden herzustellen. Es gibt also fast immer Möglichkeiten von sinnvollen Bewegungsmomenten im Alltag.

 

Welche Freizeitbewegungen sind sinnvoll?

 

Auch hier lohnt sich der Blick zu den Naturvölkern. In erster Linie sind Naturvölker gehend oder laufend unterwegs, mal schneller, mal langsamer, dabei tragend, kriechend, gebückt, etwas ziehend, springend usw.

 

Die logische Konsequenz für uns ist daher, ähnlich unterwegs zu sein, natürlich mit Maß und Achtsamkeit im Rahmen der jeweiligen Grenzen.

 

Ich selbst hüpfe beim Laufen gern mal über einen Bach, hänge mal 30 Sekunden an einem Baum, laufe durch das Dickicht in unterschiedlichster Haltung und vermeide bestmöglich die „Aphalttreterei“. Damit gewährleiste ich schon beim unterwegs sein eine große Bewegungsvielfalt. Und natürlich kannst du dies auch tun. Aus dem Hängen kann dann bald der 1. Klimmzug werden, aus dem Hüpfen ein größerer Sprung, aus dem Asphaltlauf ein Querfeldein-Hindernis-Cross. Bleib einfach dran. Entdecke dein Terrain. Sei neugierig und bleib bei dir. Dein Körper wird es dir danken.

 

Mit dieser Konsequenz einher geht auch das Vermeiden von „Sportarten“, die den natürlichen Bewegungen unähnlich sind z.B. intensives Fußballtraining, heftige Skiabfahrtsläufe und Sportarten mit hohen Geschwindigkeiten z.B. aggressives Radfahren bergab oder ähnliches.

 

Warum darf man einige Sportarten vermeiden?

 

Prinzipiell spiele ich auch gern Fußball, fahre Rad oder mit den Skiern bergab. Aber bei allen Aktivitäten, die schneller werden oder dazu führen, dass wir extrem ruckartige Bewegungen aushalten müssen z.B. beim Fußball oder Abfahrtsskilauf, bin ich selbst stets sehr achtsam und empfehle diese Aktivitäten eher nicht. Bewegung sollte uns dienen und dies funktioniert nur mit Vernunft und möglichst natürlichen Bewegungsaktionen.

 

Würde man Versicherer und Krankenkassen fragen, welchen Sport Sie nicht mögen, käme Fußball als erstes. Klar, es ist eine tolle Sache für die Kids oder Erwachsenen und dabei für das soziale Miteinander, aber das kann auch beim Laufen oder Wandern entstehen. Besonders die heftigen Drehbewegungen im Kniegelenk beanspruchen die Menisken und Kreuzbänder heftig. Und die starken Zweikämpfe mit Körperkontakt erfreuen auch die Achillessehne, die Fußgelenke und die Schienbeine nicht besonders.

 

Meine Favoriten sind dabei moderates Joggen/Laufen auf unebenen, weichen Wegen im Wald ohne Musik, sondern mit Konzentration auf den Weg und sinnvollen Schuhen, Bergwandern gern mit Rucksack, Skilanglauf oder Schneeschuhwandern, leichte Klettereien an einem Baum (wenn man dies körperlich schafft) und dem zügigen Gehen ohne Stöcke!

 

Warum Gehen OHNE Stöcke?

 

Das Thema Nordic-Walking betrachte ich einmal näher in einem anderen Artikel. Ich selbst halte prinzipiell nichts von dem (Vermarktungs)Trend, Stöcke beim Gehen zu benutzen, besonders für Menschen, die durch die Bürotätigkeit schon Schulterprobleme besitzen oder auch den Bewegungseinstieg finden wollen. Aber: Es ist natürlich viel besser, als sich gar nicht zu bewegen. Das ist auf jeden Fall klar.

 

Trotzdem schon mal vorweg: Solange du keine Stöcke aufgrund von altersbedingten Bewegungseinschränkungen oder einer Erkrankung/Verletzung brauchst, spare dir den Kauf und lass deine Arme beim zügigen Gehen frei schwingen.

 

In diesem Sinne, bleib in Bewegung und nutzen den Tag gern vielseitig für Dich.

 

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Dein Ron

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